Zum 10-jährigen Jubiläum meiner Manufaktur machte ich auf die Suche nach einem passenden Kaffee. Ich telefonierte mit meinem Rohkaffeehändler Rehm & Co. in Hamburg. Unser neuer Kaffee sollte von guter, hervorragender Qualität sein. Ausserdem ein soziales Projekt im Ursprungsland unterstützen. Herr Wienhold war im Frühjahr 2019 in El Salvador und besuchte dort Fernando Escobar. Er ist der Inhaber der Finca el Cerro in El Salvador. Die Familie arbeitet seit über 150 Jahren im Kaffeeanbau. Seit 2016 gehört Ihnen eine eigen Aufbereitungsstation. Hier wird nun experimentiert und wunderbare Kaffeespezialitäten angeboten.
Geschnürt wurde ein einzigartiges soziales Gemeinschaftsprojekt. Zur neuen Erntesaison im November 2019 startet das soziale Projekt „Café y Salud „, zu deutsch: Kaffee und Gesundheit. Bereits im Mai 2019 wurde das nötige Startkapital von Rehm & Co. zur Verfügung gestellt. Ziel ist es die Gesundheit der festangestellten Mitarbeiter und deren Familien zu schützen und langfristig zu verbessern. Besonders Magen- Darmerkrankungen durch kontaminierte Wasserquellen und Vitaminmangel stehen im Fokus. Finanziert wird das soziale Projekt durch eine Extra-Prämie von Rehm & Co. die eins zu eins der Finca El Cerro zugute kommt. Sobald mehr finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen, soll das soziale Projekt „Café y Salud“ ausgeweitet werden um zum Beispiel auch den Menschen aus dem umliegenden Dorf zu helfen. Vor allem soll die Gewinnung von sauberem Trinkwasser gefördert werden.
Zu alldem bekommen wir einen der besten Kaffees den ich bisher in meiner Manufaktur verarbeitet habe. Kräftige Noten von fruchtigem schwarzen Tee, intensive Süße von getrockneten Pflaumen und eine feine mundausfüllende Fruchtnote lassen mich bei jeder Tasse aufs Neue schwärmen. Einen Haken gibt es natürlich. Es gibt nur 5 Säcke dieser Qualität, in 30 kg Gebinden, von denen ich 2 erstehen konnte, dies ergibt etwa 50 Kilo gerösteten Kaffee, davon sind bereits mehr als 10 Kilo verkauft.
Die Kaffeekirschen für das soziale Projekt werden entweder mit Hilfe von Wasser von ihrer Haut, der Pulpe und dem Fruchtfleisch befreit oder die Kirsche wird mit Haut und Fruchtfleisch getrocknet. Je nach Aufbereitungsart haben wir ein unterschiedliches Geschmackserlebnis in der Tasse. Unser Kaffee wurde im sogenannten black honey process aufbereitet. Die Kaffeebohnen werden mit Hilfe eines Entpulpers von der Hülle und dem Fruchtfleisch befreit. Die schützende Schleimschicht, die sogenannten Mucilage bleibt erhalten. Die Kaffees werden nicht in der prallen Sonne getrocknet, sondern im Schatten oder unter einer Abdeckung um den Trocknungsprozess zu verlangsamen. Der Trocknungsprozess dauert mindestens zwei Wochen.
Diese Aufbereitung verleiht den Rohbohnen ihre dunkle Farbe und verleiht ihnen ihren Namen. Angeregt durch diese Art der Fermentierung entwickeln sich die charakteristischen, intensiv-süßen Aromen des honey process. Ein sehr zeitaufwendiger und arbeitsaufwendiger Prozess, denn hier ist große Sorgfalt nötig um Fäulnis und Schimmel vorzubeugen, dieser zerstört schnell die herausragende Qualität.
Ob als Filterkaffee mit Melitta Handfilter, Hario V60, Chemex, Filterkaffeemaschine oder Stempelkanne – jetzt heißt es ran an die Tassen. Diese Spezialität des sozialen Projektes mit der Finca El Cerro
gibt es nur solange der Vorrat reicht.
Ihr wollt mehr solcher besonderen Kaffees? Kommt vorbei, informiert euch über unsere aktuellen Spezialitäten, probiert und lasst euch beraten.